Kastanien – eine uralte Geschichte

01 juillet 2017

Seit Jahrtausenden an den steilen Hängen im französischen Süden heimisch, im 20. Jhdt vergessen, steigt die Kastanienernte seit ein paar Jahren wieder an.

Die geologischen Beschaffenheiten favorisieren den Baumbestand, seine hohe Lebensdauer machen ihn zum Symbol des Widerstandes, dessen historischer Zeuge er wurde: Hugenotten,

Widerstandskämpfer im 2. Weltkrieg.

Die botanische Bezeichnung castanea bezeichnet eine große Vielfalt: 65 Sorten Kastanien, davon 10 Maronenarten werden angebaut. Die alten Römer kreuzten schon ihre italischen Sorten mit den lokalen Arten; Mönche des 10/11. Jhdt haben diese Arten weitergezüchtet.

Der Brotbaum

Sehr nahrhaft und gut haltbar, hat die Esskastanie Hungernöte verhindert und so den Namen „Brotbaum“ oder „Baum der Vorsehung“ erhalten. Reif im Oktober, wird sie bis Dezember gegessen. Früher geerntet und langsam gereift, ist sie bis März genießbar, oder wird getrocknet bis zur nächsten Ernte verbraucht.

Ein verlorener Reichtum

Ein Dokument von 1313 bezeugt getrocknete Kastanien wie Weizen oder Salz als Zahlungsmittel für Steuern. Der Niedergang der Kastanienkultur kam nach dem 1. Weltkrieg: Neben dem Verlust einer Generation von Arbeitskräften entdeckte die Industrie den Kastanienbaum als Färbemittel, was eine intensive Rodung ergab. Esskastanien waren als Symbol eines einfachen, harten Lebens nicht mehr erwünscht. Hundert Jahre später werden sie wieder entdeckt.

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